Was erwartet mich als Repräsentant:in in einer Aufstellung?
Wenn Sie sich als Repräsentant oder Stellvertreter in einer Aufstellung zur Verfügung stellen, werden Sie zunächst vom Klienten gefragt, ob Sie bereit sind, für eine Person im Raum zu stehen, die mit dem Anliegen des Klienten zu tun hat. In einer Familienaufstellung könnte dies zum Beispiel der Bruder oder die Mutter sein. In einer Struktur – Aufstellung für Projekte, Teams oder anderes, könnten Sie als Chef, Projektplan, Zielgruppe, Kollege oder ähnliches in die Repräsentanz gehen. Das hängt von der jeweiligen Fragestellung ab, die zu klären ist.
Sind Sie einverstanden, berührt der Klient Sie leicht an der Schulter und positioniert Sie im Raum. Das Tolle daran ist: Sie müssen nichts Besonderes tun. Es geht nur darum, Veränderungen in Ihnen wahrzunehmen. Zum Beispiel, ob Sie sich kalt oder heiß fühlen, ob Sie einen festen oder wackeligen Stand haben, ob Sie lustig oder sehr ruhig werden.
Es geht nicht darum, dass Sie sich vorstellen eine Schauspielerinnen-Rolle einzunehmen, sondern einfach nur wahrnehmen.
Im Verlauf der Aufstellung werde ich Sie mehrmals fragen, wie Sie sich fühlen. Wahrscheinlich werde ich Sie bitten, ab und zu Ihre Position zu wechseln, einem anderen Repräsentanten etwas zu sagen oder aufmerksam zuzuhören, wenn Ihnen von einem anderen Repräsentanten etwas gesagt wird. Im Großen und Ganzen werden Sie Teil eines (Lösungs-)Prozesses und werden sicherlich immer eine Menge Lebenserkenntnisse für sich mitnehmen.
Ich bin da und werde den Prozess und den Raum halten. Es gibt für Sie jederzeit die Möglichkeit auszusteigen oder die Bremse zu ziehen. Am einfachsten funktioniert die Stellvertretung, wenn Sie einfach mit dem Herzen dabei sind.